Der Pflegeprozess lässt sich am besten gestalten, wenn eine Pflegetheorie bzw. ein Pflegemodell zugrunde gelegt wird. Abgesehen von dem individuellen Pflegeverständnis, das jede Pflegeperson in ihrem Berufsleben gewinnt, ist die Einigung auf eine bestimmte Sichtweise im Team hilfreich, um sich im Arbeitsgeschehen zu verständigen.
Pflegetheorien formulieren logisch zusammenhängende und belegbare Aussagen über die Pflege und Betreuung; sie bedienen sich zur genaueren Erklärung verschiedener Wissenschaften. Ein Pflegemodell stellt komplexe Sachverhalte vereinfacht dar. Es beschreibt die Aufgaben und Tätigkeiten der Pflegepersonen und gibt die Struktur für die individuelle Pflegeplanung vor.
Unsere Einrichtung orientiert sich am Pflegemodell, welches im Rahmen des SGB XI (Pflegesituation / Unterstützungsbedarf, kommunikative und kognitive Fähigkeiten, Mobilität und Beweglichkeit, krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen, Selbstversorgung sowie Leben in sozialen Beziehungen) vorgegeben wird. Das Pflegemodell ist ein beziehungsorientiertes Pflegemodell. Die Fähigkeiten und Beziehungen des alten Menschen spielen eine große Rolle. Der Mensch soll seine Bedürfnisse entwickeln und mit seinen Fähigkeiten umgehen können. Nur, wenn er dies nicht mehr kann, übernimmt eine Pflegeperson die Verantwortung.
Sie tut - stellvertretend für den Pflegebedürftigen - das, was er selbst tun würde, wenn er das Wissen, die Kraft und den Willen dazu hätte. Deshalb ist es wichtig, sensibel zu beobachten und wahrzunehmen, was in welcher Situation angebracht ist. Das Pflegemodell berücksichtigt zudem in besonderer Weise die individuelle Lebensgeschichte, die Lebenssituation und das Umfeld des alten Menschen.
Bezugspflege ist eine Organisationsform in der die Bezugspflegefachkraft die Verantwortung trägt für eine bestimmte Anzahl von Bewohnern. Diese Mitarbeitende ist zuständig für die Umsetzung der Pflegeplanung. Sie definiert die Pflegeziele, wählt die dafür notwendigen Maßnahmen aus und überprüft deren Wirksamkeit.
Pflege in dieser Form zu organisieren schafft die Voraussetzung für die stärkere Orientierung an den Bedürfnissen, Gewohnheiten, individuellen Wünschen, der Biografie und den Ressourcen des Bewohners. Sie dient dazu Schwachstellen in der Pflege zu beheben, ist somit auch ein Aspekt der Qualitätssicherung.
Ein Vertrauensverhältnis zwischen Bewohner und Bezugspflege wird aufgebaut.
Gerontopsychiatrisch beeinträchtigte Bewohner werden speziell gefördert.
Pflegebedürftige Menschen benötigen eine umfassende und strukturierte Versorgung, die darauf abzielt, vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern. Um dies zu erreichen, leisten wir mit hoher Fachkompetenz individuelle, ganzheitliche, aktivierende Pflege und Betreuung, die das Selbstwertgefühl und die Lebenszufriedenheit der uns anvertrauten Bewohner stärken können.
Die ärztliche Versorgung erfolgt wie im häuslichen Bereich, was bedeutet, dass Ihr bisheriger Hausarzt Sie in der Regel auch in unserem Seniorenzentrum weiter betreut und zu festen Visitenterminen zum Hausbesuch kommt. Ein Gang in die Arztpraxis ist meistens nicht erforderlich.
Sie haben die Möglichkeit, eine Apotheke Ihrer Wahl zu benennen. Sie können sich auch an unserem bestehenden Servicevertrag mit der örtlichen Apotheke beteiligen. In diesem Fall kümmern wir uns zuverlässig ganz um die Medikamentenversorgung. Mit den umliegenden Krankenhäusern pflegen wir ebenfalls einen guten und engen Kontakt. So können unsere Bewohnerinnen und Bewohner sicher sein, dass bei einem Krankenhausaufenthalt für eine gute Überleitung und Rückkehr gesorgt ist.
Bei Bedarf vermitteln wir Ihnen gerne die Behandlung durch Fußpfleger, Krankengymnasten, Ergotherapeuten und sonstige heiltherapeutische Praxen. Aber auch hier gilt freie Wahl.
Der Begleitende Dienst unseres Hauses bietet ein abwechslungsreiches Aktivierungsprogramm - einzeln und in Gruppen - an, mit dem Ziel, die körperliche und geistige Beweglichkeit unserer Senioren zu erhalten und zu fördern. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Freizeitgestaltung. Dabei ist es uns wichtig, die Interessenschwerpunkte der Bewohnerinnen und Bewohner herauszufinden, um individuell darauf eingehen zu können.
Bei der Betreuung von dementiell erkrankten Menschen wird darauf besonders geachtet. Wir integrieren sie so weit wie möglich in die Gruppenaktivitäten. Häufig wird darüber hinaus eine gezielte Förderung angeboten.
Für Bewohnerinnen und Bewohner mit erheblichem Bedarf an Betreuung und allgemeiner Beaufsichtigung bieten wir zusätzliche Betreuung und Aktivierung an. Die Kosten hierfür werden von der Pflegekasse getragen.
Unsere Ergotherapeutin leistet vielfältige Hilfe bei der Bewegung und Beschäftigung. Ihr besonderes Augenmerk ist auf die Betreuung der Schwerstpflegebedürftigen gerichtet. Hier wird in intensiver Einzelbetreuung der Vereinsamung, dem Wahrnehmungsverlust in Bezug auf die eigene Person und die Umgebung entgegengewirkt und es werden Gelenkversteifungen behandelt.